Stadtmagazin Landshut
365 unterwegs
Es ist Urlaubszeit und selbst ein Selbständiger, der bekanntlich selbst und ständig arbeitet, kann sich mal für ein verlängertes Wochenende losreißen. Wir waren mit Freunden in Bad Griesbach und nutzten die Gelegenheit, das dortige 2-Sterne Restaurant Il Giardino zu besuchen.
Es ist Urlaubszeit und selbst ein Selbständiger, der bekanntlich selbst und ständig arbeitet, kann sich mal für ein verlängertes Wochenende losreißen. Wir waren mit Freunden in Bad Griesbach und nutzten die Gelegenheit, das dortige 2-Sterne Restaurant Il Giardino zu besuchen.
Und eines vorweg: Wir sind noch nie – abgesehen von einer
einzigen Ausnahme in Form der Residenz in Aschau von Heinz Winkler – derart
positiv auf eine kulinarische Reise mitgenommen worden wie hier im Il Giardino.
Das ist keine Abwertung gegenüber einem Haas, Schuhbeck oder Schweiger. Aber
der Ideenreichtum der „modernen Naturküche“ von Chefkoch Feix überzeugt
vollends.
Die raffinierte Art der Präsentation, der erstklassige
Service, die wunderbaren Einführungen und Weinempfehlungen der Sommeliere
Kathrin Feix und die einzigartigen Geschmackskompositionen von Küchenkünstler
Denis Feix machen eine Besuch in Bad Griesbach für jeden Feinschmecker zur Pflicht.
Da eine begeisterte Beschreibung von sieben Gänge plus drei
Amuse gueulle die Restaurantkritik
sprengen würden, picken wir ein klassisches Hauptgericht heraus, das die
Virtuosität und die Gestaltungsfreude besten präsentieren lässt – das sogenannte
„Hühner-Brot“, von dem uns Familie Feix dann auch noch ein Bild zukommen ließ.
Verwendet dafür wird das Pfaffenstückchen vom Huhn, zwei kleine
filetartige Fleischstücke. Sie liegen unauffällig im hinteren Bereich des
Rückens oberhalb der Keulen in Skelettmulden beidseits der Wirbelsäule. Nicht
umsonst nennt dies Stückchen der Franzose Sot-l´y-laisse, was soviel bedeutet
wie „„ein Narr, wer es liegen lässt“. Kombiniert wird das butterzarte Fleisch
mit schwarzem Knoblauch an gewürfelten Kräuterseitlingen auf etwas Püree. Drapiert
wird das Ganze auf krosser Hühnerhaut, die zart im Mund schmilzt. Auf
Granitstein serviert, darf hier sogar im Gourmetrestaurant mit den Fingern
gegessen werden. Ein Gedicht.
In den anderen Gängen waren zahlreiche andere geniale Gaumenüberraschungen
geboten. Ob ein geeister Gurkensalat, ob ein Kräutersalat mit über 20 Ingredienzien
oder ein Waller mit einem geschmacksstarken feinen Jus, um nur einige zu nennen.
Urteil des Stadtmagazins Landshut 365: Nicht lange
lesen, sondern selbst testen. Wir waren mehr als restlos begeistert.