Darsteller des Maximilian bei der Landshuter Hochzeit |
Aus dem Inhalt des Gevatternabends:
„Es muss ziemlich gescheppert haben als im Köln des Jahres 1486 der frischgebackene römisch-deutsche König Maximilian (1459-1519), unter den Augen seines schadenfrohen Vaters, vom Pfalzgrafen Philipp aus dem Sattel gehoben eine unsanfte Landung hinlegte. Ein Missgeschick, dass der Habsburger, der zumeist seine Gegner in den Sand warf, mit Humor genommen haben dürfte, denn Maximilian war nicht nur ein begeisterter, sondern ein ausgezeichneter Turnierkämpfer. Mehr als siebzig Siege soll der letzte Ritter errungen haben – ein Ruf, der ihm auch heute, nach mehr als halbtausend Jahren, nachhängt. Den höfischen Festen, allen voran den Turnieren maß Maximilian, um Ruhm, Ehre und Frauenlob, eine hohe Bedeutung bei. Zeitlebens frönte er dieser Leidenschaft und dies in einer Zeit, in der das Rittertum längst zum Auslaufmodell geworden war. Die absterbenden Formen des Turniers, wie man sie an den burgundischen und deutschen Höfen zelebrierte, waren ihm schon in seiner Jugend wichtig gewesen. Mit der Wahl zum römisch-deutschen König begann Maximilian im Reich eine rege Turnierpatronage zu entfalten, damit einhergehend schuf er grundsätzliche Formen, die er als neuen institutionalisierten Standard vorgab, wobei höfische Kurzweil stets mit politischer Repräsentation einherging. Der Vortrag wendet sich mit Kaiser Maximilian einem der großen Bewahrer ritterlicher Kultur zu, ausgehend von den Schauspielen im ›Herbst des Mittelalters‹, über die Gemeinschaftsturniere der deutschen Adelsgesellschaften, wird die maximilianische Turnierkultur in ihren unterschiedlichen Ausprägungen vorgestellt.“
Über den Gevatternabend Der Verein "Die Förderer" e.V. veranstaltet in unregelmäßigen Abständen Abende zu Themen mit verschiedenen Schwerpunkten, aus der Geschichte, Archäologie, Kunstgeschichte oder der Vereinsgeschichte im vereinseigenen Zeughaus. Ausgewiesene Experten aus den verschiedenen Bereichen geben den Mitgliedern des Vereins einen Einblick in die Welt des Mittelalters. Aber auch die Frühgeschichte und aktuelle Themen finden hier den richtigen Rahmen. Die geselligen Vortragsveranstaltungen stellen historische Bezüge her und dienen auf unterhaltsame Weise der Weiterbildung.
Das liebenswerte, altmodische Wort "Gevatter" ist ein fast vergessener, kaum mehr gebräuchlicher Begriff. Der "Duden" erklärt ihn wie folgt: "veraltet, noch scherzhaft für guter Bekannter". Und dergestalt ist der eigentlich unmodern gewordene Ausdruck beim Verein "Die Förderer" durchaus lebendig und mit Leben erfüllt. Die Gevatternabende sind Treffpunkt für Vereinsmitglieder und Freunde der "Landshuter Hochzeit 1475". Gevatternabende fördern aber auch den Zusammenhalt im Verein - in der Zeit zwischen den Aufführungsjahren - und vertiefen das Verständnis für einander bzw. für die Vereinsziele. Ganz nebenbei besteht bei den Gevatternabenden immer auch die Möglichkeit, ganz ungezwungen und ohne "Termin" mit Vorstandsmitgliedern oder Gruppenleitern zu reden.
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