Donnerstag, 13. September 2012

Landshuter Runde diskutiert über den Burgaufzug

Kommentar und Diskussionszusammenfassung von Edmund Pelikan

In der von Frau Professor Dr. Goderbauer-Machner initiierten offenen Diskussionsrunden treffen sich inzwischen rund 60 „Bürger, die Landshut lieben“, regelmäßig zu kontroversen Gesprächsthemen, so die Gründerin in ihren Begrüßungsworten. Am Abend des 12. September waren in das Nebenzimmer des Theaterrestaurants Bernlochner über 30 Personen gekommen und argumentierten – und das leidenschaftlich.

Das Thema war natürlich auch dazu angetan – der geplante Aufzug zur Burg Trausnitz. Von der Stadtverwaltung und allen voran OB Hans Rampf ins Gespräch gebracht, von der ILI und dem Landshuter Verkehrsverein geliebt und von Verfechtern eines schützenswerten Ensembles des historischen Stadtbildes als Teufelszeug gehasst. Und nun sollen die Bürger am 14. Oktober 2012 in einem Ratsbegehren entscheiden. Oder auch nicht? Denn zur Entscheidung steht nur die Frage, ob man mit der Planung zur oberirdischen Trassenführung des Burgsauzugs fortfahren soll. Wenn die Bürger mit Nein antworten, kann sehr wohl die bergmännische Trassenführung weiter geplant werden.

Substanz in die Diskussion brachte Dr. Werner Weigel, Inhaber der Ingenieurfirma, die mit der technischen Machbarkeitsstudie betraut war. Er schilderte ausführlich den derzeitigen Stand der Studien. Er führte aber auch aus, dass in den je nach Ausführung 1,7 bis 5 Millionen Euro veranschlagten Kosten weder die Kosten für die Eingangsportale des Aufzuges noch die Betriebskosten Gegenstand der beauftragten Studie waren.

Der als Vertreter des Verkehrsvereins anwesende Raimund Hackl vertrat engagiert die Aspekte des Tourismus und der Zukunftsfähigkeit der Stadt Landshut. Große Einschnitte wie auch die Flutmulde oder der Josef-Deimer-Tunnel waren stets in der Kritik. Heute bringen sie den Landshutern Nutzen. Eben dieser langfristige Nutzen für Landshut wurde aber von der Mehrheit der Diskutanten bezweifelt. Hackl geriet immer wieder unverschuldet - sozusagen stellvertretend für die Befürworter - ins Kreuzfeuer der Kritik. Diese Entgegnungen brachten viel Fundiertes hervor.

Die Gegenargumente der Anwesenden reichten von der Zerstörung der Schönheit des Landshuter Ensembles über die nicht ausgegorene Faktenlage im Finanzbereich bis hin zu dem Hinterfragen der Leistungsfähigkeit einer solchen Lösung. Und das alles bei einer Finanzlage der Stadt, die wichtige Aufgaben z.B. als Sachaufwandsträger der Schulen vertagen muss.

Kurz gesagt, die Diskussionskultur war – bis auf einige wenige Ausreißer – an diesem Abend sehr hoch, auch dank der souveränen und umsichtigen Leitung durch Frau Professor Dr. Goderbauer-Machner. Jeder konnte sich äußern und seinen Standpunkt vertreten. Vielleicht kann ein Kompromiss wie zum Beispiel die vom Fördererchef ins Spiel gebrachte Pendelbuslinie eine Befriedung beider Lager bringen. Deren Kosten können bereits heute festgezurrt werden, diese Rechnung liegt bereits vor und ist ein Bruchteil dessen, was das Prestigeprojekt Burgaufzug mit all seinen noch unbekannten Risiken bringen wird. Leider sieht es derzeit nicht nach einem Kompromiss aus.

Und trotzdem eint beide Seiten eines: Die Liebe zu Landshut, nur auf sehr unterschiedliche Weise! Wer Interesse an den nächsten Veranstaltungen der Landshuter Runden hat, nimmt am besten direkt Kontakt mit Frau Professor Dr. Goderbauer-Marchner über die Homepage der Stadträtin auf: www.gabriele-fuer-landshut.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen