Dienstag, 30. Oktober 2012

Und die Bürger bewegen sich doch

Kommentar von Edmund Pelikan

Die Landshuter Runde um Frau Prof. Dr. Goderbauer-Marchner diskutiert mit Oberbürgermeister Hans Rampf. So einfach und unaufgeregt könnte man das Ereignis der Zusammenkunft im Schloss Schönbrunn am 24.10.2012 zusammenfassen. Doch der Erfolg der Landshuter Runde zeigte mehr, meines Erachtens viel mehr:

Erstens: Bürger diskutieren leidenschaftlich, obwohl man ihnen oft Wahlmüdigkeit vorwirft. Rund 70 engagierte Bürger waren gekommen und diskutierten fair, aber kontrovers.

Zweitens: Die Stimmung im Schönbrunner Saal war in der Reflektion des zurückliegenden Bürgerentscheids auch deutlich gegen den Burgaufzug, aber eher mehrheitlich für die Westtangente. OB Rampf unterstrich, dass er sich in seiner verbleibenden Amtszeit dem Votum der Bürger beugen werde. Ebenso gab er seiner Enttäuschung Ausdruck, dass die politischen Kräfte für die Westtangente der effektiv agierenden Bürgerinitiative nichts entgegenstellt hatten. Als guter politischer Verlierer präsentierte sich das Stadtoberhaupt, indem er der Bürgerinitiative seinen Respekt zollte.

Drittens: Weitere Themen wie die Verkehrsprobleme im Osten der Stadt oder die Zukunft der Konrad-Adenauer-Straße wurden diskutiert. Weitere Informationen zu Themenkomplexen wie die Renovierung des Stadttheaters im Bernlochner und der Denkmalschutz für das Gebäude des alten Gefängnises am Krätzberg bekamen die Anwesenden aus erster Hand.  Der Oberbürgermeister erläuterte geduldig alle konkreten Anfragen.

Fazit: Die Bürger sind an ihrer Stadt interessiert und wollen sich äußern. Es ist wichtig, parteiübergreifende Gesprächsrunden zu etablieren, wie es hier Frau Prof. Dr. Goderbauer-Marchner gemacht hat. Das ist gelebte und lebendige Demokratie. Man bekommt fast den Eindruck, dass der Bürgerentscheid um die Westtangente anders ausgegangen wäre, wenn die befürwortenden politischen Kräfte in der Stadt konsequent den Weg zum Bürger gesucht hätten. So kann man nur eines zur Landshuter Runde festhalten: Wenn es sie nicht gäbe, müsste man sie ins Leben rufen.

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