Kommentar von Edmund Pelikan
Die Landshuter Runde um Frau Prof. Dr. Goderbauer-Marchner
diskutiert mit Oberbürgermeister Hans Rampf. So einfach und unaufgeregt könnte
man das Ereignis der Zusammenkunft im Schloss Schönbrunn am 24.10.2012
zusammenfassen. Doch der Erfolg der Landshuter Runde zeigte mehr, meines
Erachtens viel mehr:
Erstens: Bürger diskutieren leidenschaftlich, obwohl man
ihnen oft Wahlmüdigkeit vorwirft. Rund 70 engagierte Bürger waren gekommen und
diskutierten fair, aber kontrovers.
Zweitens: Die Stimmung im Schönbrunner Saal war in der
Reflektion des zurückliegenden Bürgerentscheids auch deutlich gegen den
Burgaufzug, aber eher mehrheitlich für die Westtangente. OB Rampf unterstrich,
dass er sich in seiner verbleibenden Amtszeit dem Votum der Bürger beugen werde.
Ebenso gab er seiner Enttäuschung Ausdruck, dass die politischen Kräfte für die
Westtangente der effektiv agierenden Bürgerinitiative nichts entgegenstellt
hatten. Als guter politischer Verlierer präsentierte sich das Stadtoberhaupt,
indem er der Bürgerinitiative seinen Respekt zollte.
Drittens: Weitere Themen wie die Verkehrsprobleme im Osten
der Stadt oder die Zukunft der Konrad-Adenauer-Straße wurden diskutiert. Weitere
Informationen zu Themenkomplexen wie die Renovierung des Stadttheaters im
Bernlochner und der Denkmalschutz für das Gebäude des alten Gefängnises am
Krätzberg bekamen die Anwesenden aus erster Hand. Der Oberbürgermeister erläuterte geduldig
alle konkreten Anfragen.
Fazit: Die Bürger sind an ihrer Stadt interessiert und wollen
sich äußern. Es ist wichtig, parteiübergreifende Gesprächsrunden zu etablieren,
wie es hier Frau Prof. Dr. Goderbauer-Marchner gemacht hat. Das ist gelebte und
lebendige Demokratie. Man bekommt fast den Eindruck, dass der Bürgerentscheid um
die Westtangente anders ausgegangen wäre, wenn die befürwortenden politischen
Kräfte in der Stadt konsequent den Weg zum Bürger gesucht hätten. So kann man
nur eines zur Landshuter Runde festhalten: Wenn es sie nicht gäbe, müsste man
sie ins Leben rufen.
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