Es ist in Landshut etwas Besonderes: so wie in Oberammergau, wenn der Jesusdarsteller benannt wird oder bei den Festkomitees in Köln das Dreigestirn. Das Brautpaar für die Aufführung 2013 der "Landshuter Hochzeit von 1475" wurde heute Vormittag am 04. März 2013 vorgestellt
Mit Spannung wurde die Präsentation der Hauptdarsteller der kommenden Aufführung erwartet, diejenigen, die die polnische Königstochter Jadwiga und den Herzog Georg der Reiche von Bayern Landshut bei der Aufführung des größten Historienschauspiel Europas, der "Landshuter Hochzeit von 1475", verkörpern dürfen. Es sind Veronika Härtl (20) und Ferdinand Schoßer (21). Beide sind Studenten: Veronika studiert derzeit Philosophie und Ferdinand Architektur. Dazu werden die beiden wohl in den nächsten Monaten wenig kommen. Denn Brautpaar zu sein bedeutet auch, eine gehörige Portion Verantwortung und Arbeit zu tragen: das reicht vom Einstudieren historischer Tänze für die Aufführungen im Tanzspiel, Vorbereitung von Schauspielsequenzen für das Festspiel bis hin zu Reiten unter erschwerten Bedingungen wie Damensattel für die Braut und vieles mehr. Das Interviewtraining für die Präsentation scheint schon intensiv begonnen zu haben, wenn man sieht (siehe Bild), wie professionell und geduldig das Hauptdarstellerpaar die Fragen von Fernsehteams, Radioreportern und Printjournalisten meisterte.
Beide Protagonisten kommen aus dem Landshuter Hochzeits"adel".
Veronika Härtl ist die Enkelin von Hans Walch, dem Begründer der Musikgruppe "Landshuter Hofmusik", Musiklehrer und seit 1965 europäischer Experte für die Musik um 1475. Vater Stefan Härtl ist zweiter Vorsitzender des Vereins "Die Förderer", mit derzeit über 7.000 Mitgliedern und Veranstalter der Aufführung. Aber auch die Mutter, Sabine Härtl, geb. Walch, ist aktiv bei der "Landshuter Hofkapelle", Bruder Martin spielt bei den "Salzburger Trumetern" und Oma Helga Walch schließlich ist in der Bürgergruppe. Erstmals dabei war Veronika mit ganzen 10 Monaten.
Bei Ferdinand Schoßer kann man fast noch von einer Steigerung bei der Landshuter Hochzeits-Historie sprechen. Der Urgroßvater Josef Wimmer war gemeinsam mit der Urgroßmutter Luise Bücherl bereits bei der Aufführung 1930 als Brautpaar aktiv. Übrigens das einzige Brautpaar, das auch im wirklichen Leben geheiratet hatte. Die Großeltern Rudolf und Monika Wohlgemuth, geb. Wimmer (Brautdarstellerin 1962), prägten über 30 Jahre die Landshuter Hochzeit und sind heute Ehrenvorsitzender und Ehrenmitglied. Mutter Ursula Wohlgemuth war selbst 1985 als Brautdarstellerin aktiv und ist heute im Vorstand verantwortlich für die Regie der zwei Aufführungen "Spiele im nächtlichen Lager" am Samstagabend und "Ritterturnier" am Sonntagnachmittag. Vater Ulrich Schoßer ist seit Jahren als Turnierritter bei den Ritterspielen dabei. Erstmals trug Ferdinand ein Hochzeitskostüm mit gut eineinhalb Jahren bei der Aufführung 1993.
Damit sind die diesjährigen Protagonisten mehr oder weniger in die Landshuter Hochzeit hineingeboren worden und haben das Hochzeitsfieber bei allen Aufführungen seit 1993 spüren dürfen. Würdigere Darsteller kann es wohl nicht geben. Und damit ist der Weg nun frei, dass alle anderen Bewerber erfahren, ob sie ein Teilnahmeticket ergattert haben. Zeitnah werden die trainingsintensiven Darsteller für die tanzenden Edeldamen und Tanzjunker sowie Tanzpolen ihre Zusagen bekommen. Etwas später sind dann die anderen Mitwirkenden dran.
Die Landshuter Hochzeit beginnt dann am 28. Juni 2013.
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