Mittwoch, 7. September 2016
Vortrag Prof. Dr. Andreas Kühne: Körper und Räume. Tendenzen der zeitgenössischen Plastik
Das breite Spektrum von Ausdrucksformen, das die Plastik besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts angenommen hat, fand in der Mitte der 1980er Jahre seinen begrifflichen Ausdruck im „spatial turn“.
Dieser Zeitdiagnose entsprechend gehört es zu den Grundtendenzen der zeitgenössischen Architektur und Plastik, die traditionellen Raumgrenzen zu überwinden und einen „fließenden Raum“ zu schaffen. Die Idee eines solchen, schon in der frühen Moderne antizipierten, entgrenzten und transitorischen Raumes, der von einzelnen plastischen Objekten strukturiert wird oder selbst zur Raum-Plastik wird, ist in der Geschichte der Plastik ein Novum.
Der Vortrag versucht, wesentliche Tendenzen zeitgenössischer Plastik an einzelnen Beispielen zu interpretieren. Die nach wie vor aktuellen plastischen „Menschenbilder“ und die vielfältigen Metamorphosen der konstruktiven Plastik finden ihr Gegengewicht in performativen Plastiken, der /land art/ und komplexen Rauminstallationen.
Prof. Dr. Andreas Kühne ist in Halle (Saale) geboren und studierte sowohl Informatik, als auch Kunst – und Wissenschaftsgeschichte. Im Jahr 2000 habilitierte er an der LMU München. Seit 2001 lehrt er als Honorarprofessor an der Akademie der Bildenden Künste München und seit 2008 an der LMU München. Seit 2014 ist er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Er ist als Herausgeber frühneuzeitlicher Quellen, als Kunstkritiker und Ausstellungskurator tätig.
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